„Dysfunktionale App“ Hacker lassen kein gutes Haar an Luca-Software

Von dpa |

Die europäische Hackervereinigung Chaos Computer Club (CCC) sieht keinen Sinn in der weiteren Verwendung der Luca-App zur Nachverfolgung von Corona-Ausbrüchen.

Der CCC moniert: Die Kontaktnachverfolgung über die Luca-App findet de facto nicht statt
Der CCC moniert: Die Kontaktnachverfolgung über die Luca-App findet de facto nicht statt
(© Appstore)

Bei der Nachverfolgung von Kontakten müsse man sehr schnell sein, sagte Jens Rieger, Vorstand des CCC Freiburg am Montag in Stuttgart bei einem öffentlichen Austausch zur weiteren Nutzung der App. „Dafür ist Luca systematisch und strukturell bedingt einfach eine dysfunktionale App, weil Luca braucht immer die Zuarbeit von den Gesundheitsämtern.“ Das koste Zeit, die man nicht habe.

Bundesweit gebe es pro Tag im Schnitt 10 bis 20 Kontaktverfolgungen über die App, berichtete Rieger – bei mehr als 320 angeschlossenen Gesundheitsämtern sei das „ein Witz“. Die Kontaktnachverfolgung über die Luca-App finde einfach de facto nicht statt – bundesweit nicht.

Rieger bemängelte außerdem, dass sich Besucher von Freizeitparks oder großen Kaufhäuser teils nur mit einem QR-Code am Eingang über die App anmelden. Es brauche eine hinreichend Parzellierung solcher Locations, um Kontakte wirksam nachverfolgen zu können. So könne man etwa in Restaurants mehrere Bereiche mit QR-Codes ausstatten, das sei mit der Corona-Warn-App sehr gut abbildbar.

Die Luca-App soll Restaurantbesitzern und Event-Veranstaltern eigentlich helfen, die gesetzlich vorgeschriebene Erfassung der Kontakte der Besucher ohne Zettelwirtschaft zu erledigen. Sie kann direkt mit den Gesundheitsämtern verbunden werden. Derzeit wird aber in fast allen Bundesländern mit einer Lizenz beraten, ob der Vertrag mit den Betreibern der Software verlängert werden soll oder nicht. Baden-Württemberg will nach Angaben des Landesgesundheitsministeriums bis Ende Februar entscheiden. Wenige andere haben bereits beschlossen, nicht länger auf die App zu setzen.

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