Umfrage Knapp 50 Prozent der Deutschen sind für medizinischen Datenaustausch bereit

Redakteur: Kristin Breunig

Schon seit Längerem fordert der Bundesverband Medizintechnologie einen besseren Zugang für Medtech-Unternehmen zu Gesundheitsforschungsdaten. Knapp die Hälfte der Deutschen wäre einer Umfrage zufolge bereit, ihre Daten zu teilen, wenn es um die Gesundheitsversorgung geht.

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BV-Med-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll: „Die Menschen haben ein gutes Gespür dafür, dass beim Thema Gesundheit der Nutzen einer Datenfreigabe die Risiken weit überwiegt.“
BV-Med-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll: „Die Menschen haben ein gutes Gespür dafür, dass beim Thema Gesundheit der Nutzen einer Datenfreigabe die Risiken weit überwiegt.“
(Bild: BVMed/Darius Ramazani)

Die digitalpolitische Strategie der Bundesregierung soll nach dem Sondierungspapier von SPD, Grüne und FDP „neu aufgesetzt“ werden. Dazu gehört auch eine neue Datenstrategie. Wenn es um die Verwendung ihrer Daten geht, sind die Menschen in Deutschland vor allen beim Thema Gesundheitsversorgung aufgeschlossen. So würden 48 Prozent der Deutschen eigene Daten freiwillig für medizinische Diagnosen und Behandlungen zur Verfügung stellen, 42 Prozent für die Gesundheitsforschung sowie 41 Prozent für die Nachverfolgung bei Corona-Verdachtsfällen. Das ergab eine repräsentative Befragung des Meinungsforschungsunternehmens Civey im Auftrag des Bundesverbandes Medizintechnologie (BV-Med).

Jüngere Menschen deutlich aufgeschlossener

Der höchste Wert außerhalb medizinischer Themen erzielt die Terrorbekämpfung: 26 Prozent der Teilnehmer würden dafür ihre Daten spenden. Mit 22 Prozent liegt der Wert für „Medizinprodukte und Gesundheitsdienstleistungen“ noch deutlich höher als zur „Verbesserung öffentlicher Dienstleistungen“ (15 %) oder für „autonomes Fahren“ (5 %). 30 Prozent der deutschen Bevölkerung würden dagegen grundsätzlich keine Daten zur Verfügung stellen wollen.

2.500 Personen wurden zwischen dem 8. und 9. Oktober 2021 zur Freigabe von Gesundheitsdaten befragt.
2.500 Personen wurden zwischen dem 8. und 9. Oktober 2021 zur Freigabe von Gesundheitsdaten befragt.
(Bild: BV-Med)

Bei einer Auswertung der Umfrage nach Altersgruppen, wird deutlich, dass junge Menschen besonders aufgeschlossen für die freiwillige Datenverwendung sind: 35 Prozent der Deutschen im Alter zwischen 18 und 29 würden Ihre Daten zur Verfügung stellen. Bei den über 65-Jährigen liegt der Anteil bei 25 Prozent.

BV-Med fordert gleichen geregelten Zugang zu Gesundheitsdaten

Der BV-Med spricht sich seit Längerem für einen besseren Zugang der Medtech-Unternehmen zu Gesundheitsforschungsdaten aus – damit die Digitalisierung künftig die Gesundheitsversorgung der Menschen revolutionieren und verbessern kann. Denn: Rund 70 Prozent der Forschung zu Medizininnovationen findet in Deutschland in den Unternehmen der Gesundheitswirtschaft statt. Forschenden Gesundheitsunternehmen muss deshalb das Antragsrecht auf die Nutzung von Daten aus dem Forschungsdatenzentrum ermöglicht werden, fordert der BV-Med. „Alle Beteiligten sollten den gleichen geregelten Zugang zu Gesundheitsdaten erhalten, damit ein fairer Wettbewerb stattfinden kann“, heißt es in einem entsprechenden Positionspapier des deutschen Medtech-Verbandes.

Zur Umfrage

Das Meinungsforschungsunternehmen Civey hat im Auftrag von BV-Med – Bundesverband Medizintechnologie 2.500 Personen am 8. und 9. Oktober 2021 befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Einwohner der BRD ab 18 Jahren. Der statistische Fehler der Gesamtergebnisse liegt bei 3,5 Prozent.

Dieser Beitrag stammt von unserem Partnerportal Devicemed.

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