Desinfektionsmittel-Initiative Neue Plattform soll Notfallversorgung mit Desinfektionsmitteln sicherstellen
Die chemisch-pharmazeutische Industrie verstärkt ihre Initiative zur Notfallversorgung mit Desinfektionsmitteln in ganz Deutschland. Dies hat Christian Kullmann, Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), in einer Telefonkonferenz mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am 1. April zugesagt.
Anbieter zum Thema

Über einen digitalen Marktplatz im Internet will der VCI die Versorgung von Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen bundesweit effizient koordinieren. Bereits in den kommenden Tagen wird die Plattform „Notversorgung Desinfektionsmittel“ schrittweise für klar definierte Zielgruppen freigeschaltet.
Dazu erklärt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn: „Wir brauchen jetzt gute und schnelle Lösungen, um den dringenden Bedarf an Desinfektionsmitteln decken zu können.“ Die Initiative der chemischen und pharmazeutischen Industrie zeige einmal mehr, dass sich die deutsche Wirtschaft gerade in diesen schwierigen Zeiten zu ihrer Verantwortung bekenne. Der Minister dankte allen Unternehmen, die sich an der neuen digitalen Plattform beteiligen.
Hinter der Initiative unter dem Dach des VCI stehen sowohl große Unternehmen bekannter Hersteller als auch mittelständische Unternehmen, die wöchentlich mehrere tausend Tonnen der benötigten Chemikalien und Gebinde für ihren Transport liefern. Die Boston Consulting Group hat den Chemieverband bei der Erstellung der Plattform unterstützt. In einem gemeinsamen Kraftakt würden die Unternehmen alles dafür tun, Kerneinrichtungen des Gesundheitssystems in ganz Deutschland mit Desinfektionsmitteln zu versorgen, und zwar flächendeckend und ohne gewinnorientierte Überlegungen, stellte VCI-Präsident Christian Kullmann klar.
Die Plattform „Notversorgung Desinfektionsmittel“ verfolgt dabei mehrere Ziele: sie wird bestehende Lieferketten unterstützen, Kontakte zwischen den Akteuren erleichtern und als zentrale Anlaufstelle für Informationen dienen. Um den rasant gestiegenen Bedarf im Gesundheitssystem decken zu können, werden Produktion, Abfüllung, Konfektion und Verteilung fertiger Desinfektionsmittel oder einzelner Rohstoffkomponenten durch die Unternehmen optimal aufeinander abgestimmt. Die Plattform wird als temporäre Lösung für die Notfallversorgung konzipiert, die nur so weit wie nötig in das Marktgeschehen und etablierte Lieferketten eingreift. Eine Qualitätssicherung wird gewährleisten, dass die Desinfektionsmittel nur in die richtigen Hände kommen.
Bereits in der vergangenen Woche hatte der VCI gemeinsam mit dem Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker (Adka) kurzfristig die Lieferung von Desinfektionsmitteln zur Notfallversorgung organisiert. In einem ersten Schritt haben Mitgliedsunternehmen des VCI insgesamt 700 Tonnen Ethanol und 35.000 Liter Wasserstoffperoxid sowie über 12.000 Liter Glyzerin als Komponenten für Händedesinfektionsmittel zur Verfügung gestellt. Hilfsangebote vieler weiterer Unternehmen aus der chemisch-pharmazeutischen Industrie zur Notversorgung regionaler Gesundheitseinrichtungen kamen in den letzten Tagen hinzu.
Für eine maximale Wirkung der Plattform will sich der Verband mit relevanten Organisationen und Verbänden eng vernetzen und diese in sein Konzept einbinden.
Dieser Beitrag stammt von unserem Partnerportal Process.
(ID:46490443)