Monitoring im Krankenhaus Digitale Gesundheitswächter
Da kämpft die IT im Krankenhaus noch mit der letzten Reform, und schon steht die nächste an. Ohne die konsequente Digitalisierung der gesamten Infrastruktur ist der Betrieb eines Krankenhauses heute nicht mehr vorstellbar. Eine solche Digitalisierung ist aber nur möglich, wenn klassische IT und die digitalisierten Umgebungen zusammen und zentral überwacht werden.

Die immer weiter voranschreitende Digitalisierung im Krankenhaus ermöglicht deutlich effizientere Prozesse. Ein sehr simples Beispiel ist der Arzt, der mit dem Patienten das Röntgenbild besprechen will. Wo früher ein Abzug des Röntgenbilds aus der Radiologie geholt werden musste, greift der Arzt heute über seinen Computer direkt auf die Patientenakte zu, in der er das digitale Röntgenbild findet.
Was so einfach und selbstverständlich klingt, erfordert in der Praxis das reibungslose Zusammenspiel zahlreicher medizinischer Komponenten und Systeme (bildgebende Geräte, PACS, Kommunikationsserver) mit der IT-Infrastruktur und dem Netzwerk (Speichersysteme, Server, Switches). Um dieses Zusammenspiel rund um die Uhr gewährleisten zu können, müssen sämtliche Komponenten und Systeme in einem zentralen Monitoring bei der IT zusammengeführt werden. Nur so können die verantwortlichen IT-Teams Beeinträchtigungen, Störungen und Ausfälle umgehend entdecken, lokalisieren und zeitnah beheben. Dazu braucht es allerdings eine Monitoring-Lösung, die sowohl die IT-Standards als auch die Methoden der Medizintechnik beherrscht.
Digitalisierungsstandards in der Medizintechnik
Im Zuge der Digitalisierung haben sich im medizinischen Umfeld eigene Standards entwickelt, um den speziellen Anforderungen in diesem Bereich gerecht zu werden. In erster Linie sind das DICOM und HL7.
- DICOM für die Bilder: DICOM (Digital Imaging and Communications in Medicine) ist der medizintechnische Standard für die Verarbeitung von Bilddaten. So gut wie alle Geräte und Systeme, die im Krankenhaus Bilddaten erzeugen, verarbeiten, transportieren oder speichern, unterstützen DICOM. Dazu gehören Röntgengeräte und MRTs ebenso wie das PACS, das Picture Archiving and Communication System, das für die Bildarchivierung zuständig ist.
- HL7 für die Verwaltung: HL7 (Health Level 7) hat sich als internationaler Standard für den Austausch von Daten zwischen medizinischen Systemen etabliert. Level 7 steht dabei für Schicht 7 des ISO/OSI-Modells, sprich, HL7 wird hauptsächlich für den Datenaustausch auf Applikationsebene eingesetzt.
Die richtige Monitoring-Lösung
Der IT-Monitoring-Markt bietet eine Vielzahl von Lösungen, die ein umfassendes IT-Monitoring ermöglichen. Manche werden als breit aufgestellte Einzellösung angeboten, andere als Suite aus diversen, spezialisierten Tools. Grundsätzlich bieten so gut wie alle etablierten IT-Monitoring-Lösungen die Grundfunktionalitäten, die es für ein effizientes Überwachen der IT braucht:
- Sammeln von Daten zu Performance und Verfügbarkeit.
- Speichern und Analysieren der Daten.
- Alarmieren auf Basis der Datenanalyse und Publizieren der Ergebnisse in Form von Dashboards und Berichten.
- Bereitstellen der Daten für langfristige Analysen und Optimierungen.
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Um Geräte und Systeme aus der Medizintechnik integrieren zu können, muss die Lösung neben den klassischen IT-Methoden auch DICOM und HL7 unterstützen. So können entsprechende Daten aus den medizintechnischen Systemen in das zentrale Monitoring importiert und in entsprechende, bereichsübergreifende Prozesse integriert werden – eine Grundvoraussetzung, um die Ursache von Störungen umgehend zu identifizieren und diese möglichst zeitnah beheben zu können. Im Idealfall bietet die Lösung auch entsprechende Schnittstellen, um zentrale Systeme wie beispielsweise Kommunikationsserver direkt einbinden zu können. Auch dabei ist die Unterstützung von DICOM und HL7 hilfreich.
Nur wenn die Verantwortlichen alle Prozesse im Krankenhaus bereichsübergreifend in einem System überblicken, sind sie den immer neuen Herausforderungen an das Gesundheitswesen gewachsen.
Thomas Timmermann
ist Senior Market Expert bei Paessler
Bildquelle: Paessler
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